Verlust eines Hundes von Elli H. Radinger

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Dirk

Verlust eines Hundes von Elli H. Radinger

Beitrag von Dirk »

Ich habe das oben stehende Buch schweren Herzens gelesen. Es hat mich ziemlich bewegt und aufgewühlt... hier meine Rezension:

Ein emotionaler, tröstender Ratgeber

Eines vorweg – das Buch ist gut, sehr gut vielleicht, gibt es doch nicht ausreichend Literatur, die sich mit dem Tot des eigenen Haustieres auf dieser emotionalen Ebene beschäftigt und nähert. Möchte man es dennoch lesen? Eigentlich nein. Trotzdem habe ich es gelesen, und vielleicht bin ich dafür mit einem interessanten, gut lesbaren Buch belohnt worden.

Ein Buch über den Abschied und Verlust des geliebten Vierbeiners ist für den Hundehalter, der einen Welpen oder jungen Hund in sein Leben gelassen hat, sehr weit weg und damit vermutlich auch aus dem Sinn. Dennoch möchte ich dieses Buch empfehlen, versteht es sich doch nicht als ausschließlich trauriges Geschichtenbuch, sondern auch als Ratgeber und Informationsweg.

Was mache ich mit dem verstorbenen Tier? Was passiert beim Einschläfern? Ist es richtig oder falsch – mit der Erkenntnis, dass es kaum richtig oder falsch geben kann und das die Zeit nicht alle Wunden heilt? Was aber sage ich meinem Kind? Wie helfe ich ihm über diesen Verlust hinweg, obwohl ich selber trauere?

Fragen, denen man sich zu Lebzeiten des quietschfidelen Hundes, oder einer Katze nicht stellen möchte. Fragen, die aber im akuten Fall gerne unüberlegt und ohne Vorbereitung entschieden werden, weil einfach die Zeit fehlt.

Hier gibt das Buch schöne und durchführbare Ideen wie z. B. die Erinnerungskiste an die Hand, um solche Trennungen für sich und das Tier würdevoll gestalten zu können, abgerundet mit einem Adressverzeichnis von Kleintierkrematorien und Friedhöfen, die zu dem Infoteil eines solchen Buches dazugehören.

Die Geschichten rund um den Verlust des eigenen Tieres bewegen sehr, hat man sie doch in ähnlicher Form unter Umständen selber erlebt. Und sie trösten auf ihre Weise, sei es auch nur, weil man beim Lesen nicht das Gefühl bekommt, alleine und völlig abwegig mit seinen Gedanken und seiner Trauer zu sein.
Besonders haben mir die Passagen über die trauernden Wölfe gefallen und über das Team Wolfsforscher,das sich aufmacht einer toten Wölfin zu gedenken.

Wie anders soll man mit einem Thema wie diesem umgehen, wenn man nicht in der Lage ist, starke Bilder zu zeichnen, die man sich selber und seinem Tier wünscht und an denen man sich ein Stück weit aufrichten kann? Eine wissenschaftliche Abhandlung hätte ich nicht lesen wollen, da es mir nicht um den biologischen Prozess des Sterbens gegangen ist, sondern um die menschliche Seite, die mir hilft meine Trauer zu verstehen, loslassen zu können und zu wissen, dass es OK ist.

Der Verlust eines Hundes - und wie wir ihn überwinden
Elli H. Radinger
Animal Learn Verlag 2007-09 Broschiert 124 Seiten


LG Dirk
punkt01

Beitrag von punkt01 »

Danke für den Tip!!!
Hilft vielleicht mal mit "Unverdauten" aufzuräumen!
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Zelda
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Beitrag von Zelda »

Ich bin zwar nicht sonderlich nah am Wasser gebaut, aber nur beim Lesen des Textes wird mir komisch in de Äugskes. Wie soll ich dann ein ganzes Buch mit diesem Thema lesen können :cry: :smile:
Es grüssen Petra mit Mabel, Zelda, Lina, Zara und Layla
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mogli+bonsai
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Beitrag von mogli+bonsai »

Zelda hat geschrieben:Ich bin zwar nicht sonderlich nah am Wasser gebaut, aber nur beim Lesen des Textes wird mir komisch in de Äugskes. Wie soll ich dann ein ganzes Buch mit diesem Thema lesen können :cry: :smile:
Ich kann Dir sagen, es ist verdammt schwer das Buch zu lesen ohne :cry:! Ich bin zwar noch nicht ganz durch, aber...........
LG
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Wolf Magazin
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Amazon Kommentar

Beitrag von Wolf Magazin »

Danke für die netten Worte zu meinem Buch, Dirk.

Wenn das Buch jemand gefällt, freue ich mich sehr über einen Kommentar/Besprechung bei Amazon.

Liebe Grüße

Elli
Julietta

Beitrag von Julietta »

Hallo DaFler, hallo Elli :hallo:

ja, jeder muss sich früher oder später mit dem Thema "Verlust eines Hundes" beschäftigen, auch wenn man es vielleicht ungern anpackt.
Ich habe mich jedoch zum Kauf dieses Buches entschieden. Gerade, weil unsere Joyce unheilbar krank ist und man ja nie weiß wie plötzlich nun doch der Abschied kommen könnte, möchte ich gut vorbereitet sein. Nicht nur vorbereitet auf meine persönliche Trauer, sondern vor allem auf das "drum herum".

Ich habe das Buch gestern in einem Ruck durchgelesen, konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Danke für dieses wunderschöne und zugleich traurige Buch. Die persönliche Geschichte von Elli und ihrer Hündin Lady haben mich sehr angerührt.

Besonders interessant fand' ich die Abschnitte über die Euthanasie, den Ort und den richtigen Zeitpunkt, aber auch der Umgang mit den hinterbliebenen Hunden und ihre Anwesenheit beim Sterbeprozess.

Die Beschreibung des Trauerprozesses macht deutlich, dass Mensch und Tier sehr individuell sind. Es hilft mir auch andere Menschen zu verstehen und Vorurteile abzubauen. Über Sätze wie "Sie hat wohl ihren Hund nicht richtig geliebt, denn jetzt hat sie schon wieder einen Welpen...." denke ich gar nicht mehr nach. Jeder hat eine andere Art zu trauern.

Mir ganz persönlich hat das Buch viel gegeben. Ich mache mir heute schon intensiv Gedanken darüber wie unsere Hunde sterben sollen und wie/wo ich die Bestattung arrangieren möchte. Sogar welcher Baum gepflanzt werden soll, weiß ich bereits. Während mich andere Menschen für verrückt erklären mich jetzt schon mit dem Tod einer unserer Hunde auseinander zu setzen, bin ich mir sicher nur so auf den Moment vorbereitet zu sein und meine Angst vor dem Loslassen zu verringern.

Ich möchte das Buch wärmstens empfehlen!

EDIT: Vergessen! Das Lesezeichen mit dem wunderschönen Spruch: "Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume." Michelangelo. ist eine wunderbare Idee und zaubert mir beim lesen immer wieder Tränchen in die Augen und ein Lächeln auf die Lippen!
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pekingente
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Beitrag von pekingente »

Ich hab Rotz und Wasser geheult mein Lesen dieses Buches. Gerade der erste Teil der Beschreibung der persönlichen Abschiednahme zu Hause vom eigenen Hund hat mich sehr berührt.

Ich denke, wenn es mal soweit ist, möchte ich auch mit dem toten Körper im Arm noch einige Zeit alleine Abschied nehmen. Oh gott, ich fang schon wieder an zu heulen :cry:
Viele Grüße von
Kirsten&Mica
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