Hundekot auf Wiesen - Medienkampagne

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cessi
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Hundekot auf Wiesen - Medienkampagne

Beitrag von cessi »

Hallo Ihr Lieben,

diese Woche habe ich einen sehr tendenziös einfärbten Bericht im Bayer. Fernsehen über den Schutz des Englischen Gartens in München gesehen - daß dabei kein gutes Haar an den Hundebesitzern gelassen wurde, könnt Ihr Euch ja vorstellen;-(( Aber nicht genug damit, anschließend folgte noch ein Beitrag über Hundekot auf Wiesen, wonach
potentielle Hundegegner allen Hunden den Auslauf auf landwirtschaftlichen Flächen mit dem Argument verbieten möchten, Hundekot sei für Rinder- insbesondere Kälbersterben verantwortlich.

Da dieses Thema immer wieder auftaucht, wenn die Landwirte wieder einmal einen Sündenbock für Einkommenseinbußen suchen, hatte ich mir vor einiger Zeit folgenden Artikel aus unserer Tageszeitung herauskopiert :

"Wie gefährlich ist der Hunde-Parasit für Kälber?
Infektionsrisiko gering

Prof. Dr. Gothe vom Institut für Parasitologie der Tiermedizinischen Fakultät der LMU München hält solche Berichte für übertrieben. Das beschriebene Infektionsrisiko ist äußerst gering und NICHT bewiesen. Kühe und andere Grasfresser meiden Hundekot grundsätzlich, sie fressen verunreinigtes Gras nicht. Falls im Gras vorhanden, ist Neospora nach etwa zwei Tagen unschädlich. Weitere Informationen erhalten Sie aus : Diagnostik und Epidemiologie Neospora caninum assoziierter Aborte beim Rind, von der Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen der Tiere sowie : NEOSPOROSE, eine Seuche, die keine ist, von der Staatskanzlei Luzern/CH.
Danach ist der Hund keineswegs der Überträger von Neosporose. In Frage kommen Mäuse und Mäusekot, Füchse und Fuchskot und bei Hunden nur der Kot von rohfleischfressenden oder Nachgeburten sowie abortierte Föten infizierter Rinder fressenden Hunden. Auch Hunde, die infizierte Mäuse fressen, kommen in Betracht. Dann ist der Hund allerdings sicher als Endwirt zu bezeichnen. Dieser Beweis gelang bis¬her nur bei experimentell infizierten Hunden in den USA.

Beim Menschen wurde Neospora bisher nirgends nachgewiesen und eine Übertragung vom Tier auf den Menschen konnte weltweit noch nie beobachtet werden! Die sogenannte * diaplazentare Übertragung * der Neosporose vom Muttertier auf den Fötus ist die einzige gesicherte und häufigste Übertragungsart und der Erreger kann in einer Rinderpopulation bis zu sieben Generationen zurückverfolgt werden!

Landwirte sollten also beim Kauf und Handel von Rindern vorsichtig sein und im Zweifelsfall den Tierarzt einschalten, der die Rinder auf Antikörper im Serum untersucht. Trotzdem ist der hygienische Umgang mit Hunden - und generell Tierkot - ein Gebot des Anstandes und wegen anderen möglichen Krankheiten (Salmonellen, Hundebandwurm) auch notwendig.
Wer aber schützt Rinder vor Fuchskot und Mäusen?

Dr. Fritz Hornschuch Rimsting"

Keine Frage - ein anständiger Hunde- und Naturfreund läßt seinen Hund nicht absichtlich seine Geschäfte auf Viehweiden verrichten - aber diese pauschale Schuldzuweisung regt mich echt tierisch auf, zumal in dem Fernsehbericht auch noch so "nebenbei" eingefügt wurde, daß 2/3 der Fälle von Kälbersterben ungeklärt sind !

Wie denkt Ihr darüber, bzw. was habt Ihr für Erfahrungen gemacht ?

Liebe Grüße

Cessi und die Kampfdackel
Man weiß bei einem Dackel nie, welche Sorte Tränen man gerade in den Augen hat: Solche des Lachens, der Liebe oder der Wut. In einer Dackelseele menschelt es wie in keiner anderen Hundeseele (Horst Stern)
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DorisL
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Beitrag von DorisL »

Danke für diesen ausführlichen Bericht.
Zu den Hundehäufchen muß ich sagen, daß ich mich auch tagtäglich über diese Ignoranten ärgere die ihre Hunde überall hinsch...lassen und es nicht einmal beseitigen. Meine Beiden gehen immer abseits des Weges ins Gebüsch (scheinbar sind sie sehr schinant) und ich gestehe ich krabbele nicht ins Gebüsch um die Hinterlassenschaft weg zu räumen aber ich habe es auch noch nie erlebt das unsere Hunde sich einfach so irgendwohin hocken. Dazu sind sie viel zu eigen. July muß immer thronen, über einen kleinen Hügel, Grasbüschel oder Sonstiges.
Hier im Wohngebiet liegt jeden Morgen ein dicker Haufen und das wir die nächsten an dem Haus sind mit großen Hunden könnte ich mir vorstellen, das man vielleicht uns verdächtigt und dabei ärgern wir uns selbst über solche Ignoranten.
Die sind es nämlich auch die den Ruf aller Hundehalter so runterziehen. Wollte zu diesem Thema eh was in unser Heimatforum schreiben.

Liebe Grüße Doris und das Dreamteam
Die eigene Freiheit muß da aufhören wo die des Anderen anfängt.

www.unserlabrador.de
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cessi
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Beitrag von cessi »

Du sagst es, Doris *seufz*

wegen leider (!) viel zu vieler unbelehrbaren Ignoranten müssen auch die anständigen Halter mit wohlerzogenen Hunden sich anfeinden lassen, und wenn es irgendwie ginge, dann müßten wir unsere Hunde ständig an der Leine mit umgebundenem "Schmutzfangsack" ausführen ...

Hier ist noch eine klare wissenschaftlich belegte Aussage, mit der man argumentieren kann :

"Fazit:

Die Übertragung der - nach unserer Meinung - für gesunde Tiere ungefährlichen Neospora-Stadien erfolgt somit im wesentlichen von der Kuh aufs Kalb. Sofern überhaupt Hunde in nennenswertem Maße an der Verbreitung beteiligt sind, so sind es die Hunde der Bauern selbst – sofern sie mit rohem Fleisch ernährt werden. Zu einer Verteufelung von Spaziergängerhunden besteht somit absolut keine Veranlassung. Die in einigen Presseberichten hervorgehobene Zunahme von N. caninum-verursachten Aborten ist völlig widersinnig, da Hunde heute viel seltener mit rohem Fleisch gefüttert werden als früher. Falls dennoch die Zunahme richtig wäre, würde dies die Unschuld des Hundes beweisen.

Prof. Dr. H. Mehlhorn, Inst. f. Parasitologie, Uni Düsseldorf, 40225 Düsseldorf
Prof. Dr. A.O. Heydorn u. Prof. Dr. E. Schein, Inst. f. Vet. Parasitologie, FU Berlin, 14163 Berlin"

Liebe Grüße

Cessi und die Kampfis, deren Dreck meist im eigenen Garten weggeräumt wird !
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