Pflegefall Schäferhund? - Vom Ende einer deutschen Legende

TV / Radio und neue Medien über den Hund

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leemy
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Beitrag von leemy »

ehrlich gesagt wundert mich auf dieser welt fast gar nix mehr.

wobei in diesem fall nicht nur die züchter sondern zu gleichen teilen auch die käufer die schuld tragen. das lässt sich ja nicht separieren. ohne absatz kein markt.
höher, schneller, weiter - das ewige prinzip der mutierten menschheit. :bindagegen:
agata + kerlchen + kimi
Yosemite
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Beitrag von Yosemite »

es ist ein Trost, dass der Markt bereits gewaltig eingebrochen ist.
Jetzt muss sich nur noch im Ausland rumsprechen, was für Krüppel sie da für Unsummen erstehen.
Emmi
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Beitrag von Emmi »

Klar, ohne Absatz kein Markt. Aber erstens steht jeden Morgen mindestens ein Dummer auf. Und zweitens wissen doch viele, viele Menschen über diesen und anderen Horror gar nicht Bescheid, bevor sie sich einen Hund holen – Sport hin oder her.

Woher soll man sich denn überhaupt noch einen Hund holen? Und welche Rasse? Wie Stephan schon sagte: Entweder sind die Hunde (ja nicht nur DSH) krank gezüchtet oder haben einen an der Waffel.

Kann die Konsequenz wirklich nur die von Stephan sein: Wenn der Hund so ein "qualitätsloser" Konsumartikel geworden ist, dann will ich gar keinen Hund mehr?
Yosemite
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Beitrag von Yosemite »

sagen wir es mal so:
jede Rassehundezucht landet durch Genverarmung irgendwann in der Sackgasse - die eine früher, die andere später. Untersuchungen können immer nur hinterher hinken, wenn die Population bereits durchseucht ist. Nimmt man die dann aus der Zucht, verarmt der Genpool noch schneller.
Außerdem zeigen sich viele Krankheiten erst in höherem Alter, wenn die Nachkommen bereits da sind. Dazu kommt natürlich das Verschweigen zur Sauberhaltung des eigenen Rufs.
Es gäbe nur eine Möglichkeit, das alles im Vorfeld zu verhindern: eine radikale Leistungsauslese, die nur gesunde Hunde bestehen. Alle anderen kastrieren oder nie in die Zucht.
Hierzu sind die Anforderungen aber so hoch, dass viele nach dem Tierschutz brüllen. Zurecht. Nur, wo bleibt die Alternative? Eine Durchseuchung der Population ist auch nicht gerade tierfreundlich. So landet jede Rassehundezucht ohne Blutauffrischung in der Sackgasse. Unweigerlich.

Aus dieser Überlegung heraus, habe ich für mich beschlossen, dass es niemals ein Welpe von einem Züchter sein wird.
Hunde gibt es ohnehin genug. Da ist auch für mich immer was passendes dabei.
Emmi
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Beitrag von Emmi »

Ja, das wäre das Ideal.
Yosemite hat geschrieben:
Aus dieser Überlegung heraus, habe ich für mich beschlossen, dass es niemals ein Welpe von einem Züchter sein wird.
Ja siehst Du, und ich träume bisweilen von einem gesunden, vorbildlich sozialisierten Hund "Normalhund" gerade von einem verantwortungsvollen Züchter. (Bin etwas Knalltüten-geschädigt :wink:).
Aber wenn man das alles mal so verfolgt und durchblickt, ist es offensichtlich wirklich total wurscht, woher man sich seinen Hund holt. Überraschungspakete sind sie alle?
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rebel
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Beitrag von rebel »

Emmi hat geschrieben: Kann die Konsequenz wirklich nur die von Stephan sein: Wenn der Hund so ein "qualitätsloser" Konsumartikel geworden ist, dann will ich gar keinen Hund mehr?
Hallo Beate,

irgendwie ist die Frage komisch fomuliert. Ist aber auch schwer auszudrücken, was mich treibt!

Man nimmt den Hunden das Recht auf ein normales Leben. Nimm ne Dogge! Du holst dir ne junge Dogge, spielst normal mit ihr, tobst mit ihr (ist ja ein junger Hund) gehst spazieren, fütterst und lässt sie schlafen.

Mit zwei lässt du sie dann einschläfern, weil die Belastung in der Wachstumsphase zu hoch war und der Knochenbau einem Müllhaufen gleicht. Warum??....da sie ja immer größer werden müssen und die Natur das Wachstum zeitmäßig regelt, müssen sie halt schneller wachsen. Ob das ihren Muskeln und Knochen gut tut ist völlig Hupe, muss der Besitzer halt gucken!!

Ich habe kein Problem damit, das Hunde krank werden können (das gehört zum Leben), ich hab ein Problem damit, das sie schon krank zur Welt kommen. Nicht als Ausnahme, sondern als Regel.

Vor knapp dreißig Jahren bin ich mit ner Dogge eines Freundes über die Felder getobt. Die hatte zwar die Ohren kupiert (auch doof) aber die war fit wie ein Turnschuh. Da brauchte ich ein Spiel nicht abbrechen, weil die 32 Sekunden pro Tag rum waren. Hätte bei ihm eh nicht funktioniert, schlecht gehorchen konnt er gut. Ich hab mal gemeint Spiel wäre fertig und bin gegangen. Er sah das anders. Den warnruf meines Kumpels hab ich noch gehört, nur um aus dem Augenwinkel zu erkennen, wie dieser Trümmer von Hund auf mich zugeflogen kam. Als er mich unter sich begrub, wurde es mal kurz dunkel und dann haben wir zwei weitergemacht, bis keiner von uns beiden mehr Luft zum papp sagen hatte
:smile:

Heutzutage hätt ich das Leben dieses Hundes mit dieser Aktion höchstwahrscheinlich um die Hälfte reduziert.

Es ist auch nicht schlimm, das große Hunde in der Regel nicht so alt werden wie kleinere Hunde. Die Dogge ist mit 10 gestorben, weil sie alt war! Immer zu früh, immer traurig, aber es fühlte sich nicht so falsch an wie in diesen Tagen.


Liebe Grüße

Stephan
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pekingente
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Beitrag von pekingente »

Aber was man -gerade auch bei den Riesenrassen- nicht vergessen darf: für viele Skelettschäden ist auch die industrielle Fertignahrung verantwortlich. Ein schnelles Wachstum in der Jugend bedingt diverse Folgeschäden. Groß waren die Rassen früher auch schon aber sie wurden langsamer groß.

Auf der Seite eines Irish Wolfhound Züchters, der seine Hunde gebarft hat (leider ausschließlich mit Fleisch) waren Welpentagebücher mit Gewichts- und Größenangaben. Die Endgrößen und Gewichte der Tiere waren im Grunde identisch mit Trofu- und Dosenfutterwelpen. Aber Wachstum und Gewicht im 1. Lebensjahr lagen deutlich unter den vergleichswerten von Fertigfutter-Welpen. Im 2. Jahr haben diese Tiere aufgeholt und zum schluss wars gleich.

Früher gabs Reste vom Tisch und die Hunde strolchten durch die Nachbarschaft und suchten sich Beschäftigung. Waren diese Hunde schwieriger oder kranker? Nein, im Gegenteil!

Zu wenig (artgerechte) Beschäftigung & falsche Ernährung bedingen bei den Hunden im Grunde das gleiche wie bei uns Menschen. Wer hat heutzutage nicht irgendeine Allergie? Oder Rückenschmerzen...oder, oder, oder....?

Werden auf dieser Grundlage noch durch "züchterischen" Eingriff Abnormalitäten gefördert muss irgendwann der große Bumms kommen...
Viele Grüße von
Kirsten&Mica
Claudia Schönberg
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Beitrag von Claudia Schönberg »

Aber grundsätzlich Hunde aus meinem weiteren Leben zu verbannen, geht mir persönlich zu weit. Klar liegt eine große Mitschuld bei den Züchtern, aber sie bedienen den Markt :sad: . Das gilt nicht nur für die Schäferhunde, sondern das findet man wohl bei ziemlich allen Rassen. Also liegt die Verantwortung beim Käufer. Da gilt es Aufklärungsarbeit zu leisten. Und das ist auch für einen engagierten Hundeinteressierten nicht ganz einfach, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Lieber einen "hauptgewerblichen" Züchter oder doch besser einen "Hobbyzüchter"? Oder so 'nen niedlichen Mix vom Bauern um die Ecke? Oder grundsätzlich ein Tier aus dem Tierschutz? Ich persönlich habe,mit Ausnahme von Luna, bisher nur Hunde gehabt, die kein anderer mehr haben wollte. Jeder auf seine Art ein Traumhund! Und Luna wurde bewusst als Welpe ausgesucht, es wurde keinen Wert auf Reinrassigkeit gelegt und trotzdem erwies sich die "Geburtsstätte" als nicht empfehlenswert. Ich würde mir für einen nächsten Hundepartner auch mal ein Tier wünschen, bei dem vom Start an alles auf "Grün" steht. Und das werde ich wohl am ehesten bei einem verantwortungsvollen Züchter finden. Es sei denn, ich stolpere wieder über eine hilfsbedürftige Nase. Aber ein Leben ohne Hund ist für mich ein absolutes "No-Go"!
Liebe Grüße
Claudia mit Luna und Henry
ponfreund

Beitrag von ponfreund »

Ich würde auch nicht alle verteufeln die sich für einen Hund einer bestimmten Rasse entscheiden.
Ich gehöre selber dazu. Für unsere Lebensumstände brauche wir einen Hund mit bestimmten Eigenschaften an Größe und Psyche.
Wir haben uns auch nach Liliths Tod wieder für eine neue Hündin der gleichen Rasse entschieden. Unser Rüde Filou wird auch zum Decken eingesetzt. Der „Hundeverein“ für den er das tut ist zwar nur ein Dissidenzverein zum VDH aber die Bestimmungen an die Zuchtzulassung sind strenger als bei vergleichbaren VDH Vereinen. Dafür müssen wir uns mit Filou diesem Ausstellungswesen nicht stellen. Ich glaube das hier auch der Grund für ein völlig überdrehtes Hundezuchtwesen liegt.
Solange Ausstellungsergebnisse und Championate entscheidend sind und nicht der Wesenstest und gesundheitliche Untersuchungen (und ich meine nicht nur HD/ED) wird sich da nichts ändern. Vor allem das Geld was mit solchen Ausstellungsergebnissen erzielt werden kann ist ja irrsinnig. Alles stürzt sich auf den neuen „Champion of the Year“ und der setzt dann mal eben locker flockig 1000 Nachkommen in die Welt.
Da brauch ich mich nicht wundern wenn die Genetik und die Inzuchtwerte auf der Strecke bleiben.
Es geht aber auch anders.
Filou bekommt fürs Decken einfach nur seinen Spaß und wir 100 €.
Dafür brauchst du dann auch 1-2 Tage Urlaub. Ist auch OK so.
Die Züchter mit denen wir da zu tun haben halten 1 oder 2 Hündinnen die jeweils 1-2 Würfe machen. Das Ganze passiert mitten im Familienleben und die Welpen werden gut geprägt. Filou ist und Lilith war absolut liebevoll von beiden Züchtern geprägt. Wir haben da nie Probleme gehabt.
Da wir Hundezucht eben nur als Hobby betrieben und nicht nur für das große Geld.
Ich bin auch ein Anhänger davon die Rassebücher wieder auf zu machen und Hunde mit ähnlichen Anlagen im Wesen wieder miteinander zu kreuzen.
Ich bin fest davon überzeugt das nur so auch weiterhin gesunde und wesensfeste Hunde zu bekommen sind und dabei würden auch nicht alle anderen Merkmale wie Größe und Körperbau auf der Strecke bleiben.
Aber solange schon innerhalb einer Rasse bei den Verpaarungen geschaut wird wer kommt aus welchem Verein, VDH oder nicht, schränkt man den Genpool nur weiter ein. Obendrauf kommt dann noch der menschliche Geschmack. Schäferhunde mit Steilheck, Hunde mit immer flacheren Nasen, Hunde mit viel zu viel oder gar keinem Fell mehr. Dem Wahnsinn sind da ja keine Grenzen gesetzt.
Letztlich bleibt das Tier auf der Strecke wenn es anfängt ums Geld zu gehen und am deutschen Schäferhund hat man sich meines Erachtens ganz besonders "versündigt".

Claudia
Yosemite
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Beitrag von Yosemite »

das mit der Schuld des Käufers haut nur bedingt hin.
Diese beschriebenen Missstände gibt es im VDH - und wer dort kauft, gehört im allgemeinen schon zu den Aufgeklärten.

Und ich bezweifle, ob ein Welpenkäufer, der fragt: Gab es Epilepsie, stimmen die Ahnen in der Ahnentafel wirklich, usw.? wirklich eine ehrliche Antwort bekommen würde. Auch ist es von Welpenkäufern ein wenig viel verlangt, die Blutlinien und alle Tricks und Winkelzüge zu kennen, die ja so und so oft nicht einmal den Züchtern selbst bekannt sind.

Man verlangt zuviel vom Welpenkäufer sich neben dem richtigen Verband, einem gut sozialisierten, gepflegten Wurf und freundlichen Elterntieren, dann auch noch zu erwarten, dass er die "Leichen im Keller" kennt, über die gerne der Mantel des Schweigens gebreitet wird.
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Rene
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Beitrag von Rene »

ponfreund hat geschrieben:Unser Rüde Filou wird auch zum Decken eingesetzt. Der „Hundeverein“ für den er das tut ist zwar nur ein Dissidenzverein zum VDH aber die Bestimmungen an die Zuchtzulassung sind strenger als bei vergleichbaren VDH Vereinen.
Claudia
Ach wie schön, mein Lieblingsthema und endlich mal einer der sogar zugibt in der Dissidenz zu vermehren (oops zu züchten).

Kannst Du so Aussagen auch belegen, das euer herrlicher Dissi-Verein strengere Auflagen hat als die, dem VDH angeschlossenen Vereine?

Hast Du dein Wissen von Genetik und Hundezucht von deinem Vermehrerkollegen oder vielleicht doch sogar mal ein Buch gelesen oder ein Seminar besucht?

Was lässt dich den annehmen das dein Rüde für die Zucht geeignet ist?
Ist ja auch egal, Hauptsache er hatte Spass!

:evil:
Liebe Grüsse,
René mit Cheri (L/H 9 Jahre) und Alva (L/H 11 Jahre) im Herzen
Dirk

Beitrag von Dirk »

Ich kann manchmal über diese bornierte ewige Überheblichkeit müde lächeln. Mein Mitleid hast du ... wenn Du schon, bei Deinem Lieblingsthema mitscheibst, dann schau Dir an was der SV unter dem Dach des VDH mit dem Schäferhund gemacht hat und dann reiss weiter den Mund auf ... das war der Ausgangsthread ... aber alles was die machen ist guuuut, alles was die anderen machen ist schläääächt mähhhh - schonmal Animal Farm gesehen

Dirk
ponfreund

Beitrag von ponfreund »

Rene hat geschrieben:
ponfreund hat geschrieben:Unser Rüde Filou wird auch zum Decken eingesetzt. Der „Hundeverein“ für den er das tut ist zwar nur ein Dissidenzverein zum VDH aber die Bestimmungen an die Zuchtzulassung sind strenger als bei vergleichbaren VDH Vereinen.
Claudia
Ach wie schön, mein Lieblingsthema und endlich mal einer der sogar zugibt in der Dissidenz zu vermehren (oops zu züchten).

Kannst Du so Aussagen auch belegen, das euer herrlicher Dissi-Verein strengere Auflagen hat als die, dem VDH angeschlossenen Vereine?

Hast Du dein Wissen von Genetik und Hundezucht von deinem Vermehrerkollegen oder vielleicht doch sogar mal ein Buch gelesen oder ein Seminar besucht?

Was lässt dich den annehmen das dein Rüde für die Zucht geeignet ist?
Ist ja auch egal, Hauptsache er hatte Spass!

:evil:


Kann ich und hab ich, und das auch mit ganz ruhigem Gewissen.
Du auch ?

Claudia
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Rene hat geschrieben:[Ach wie schön, mein Lieblingsthema und endlich mal einer der sogar zugibt in der Dissidenz zu vermehren (oops zu züchten).

Kannst Du so Aussagen auch belegen, das euer herrlicher Dissi-Verein strengere Auflagen hat als die, dem VDH angeschlossenen Vereine?

Hast Du dein Wissen von Genetik und Hundezucht von deinem Vermehrerkollegen oder vielleicht doch sogar mal ein Buch gelesen oder ein Seminar besucht?

Was lässt dich den annehmen das dein Rüde für die Zucht geeignet ist?
Ist ja auch egal, Hauptsache er hatte Spass!

:evil:
Vielleicht sollte man mal den Begriff Dissident erklären und ein wenig ausholen.
Dissident vom lat. dissidere = nicht übereinstimmen, benennt einen Andersdenkenden.
Nun, wie mag das gehen, das `anders denken´ oder sollte damit gar gemeint sein, eine andere Ansicht haben, irgendwie. Das soll vorkommen in einer Demokratie. Man denkt sich was, äußert sich, tut die Meinung kund und man trifft auf Zustimmung oder aber auch nicht. Andere Leute haben eine andere Meinung, andere Ansichten. Sind das dann Dissidenten?

Dissidenten werden sie erst dann, wenn andere Meinungen nicht erwünscht sind, gar als schädlich und systemzersetzend empfunden werden.
Mal einige Beispiele:
Andrei Dmitrijewitsch Sacharow ein Dissident und Nobelpreisträger, der war nur zeitweise, damals als es den Ostblock noch gab, ein klein bisschen zu systemkritisch. Aber sonst war das ein ganz lieber.
Alexander Issajewitsch Solschenizyn Dissident und Nobelpreisträger, wie oben, aber eigentlich auch ein ganz lieber.
Václav Havel später Präsident der Tschechischen Republik davor aber Dissident – ja pfui aber auch, aber eigentlich war es auch ein lieber.
Karl Wolf Biermann ein deutscher Liedermacher und Lyriker davor auch Dissident, aber auch er, ein ganz lieber, der wollte nur spielen.

Und was haben die alle verbrochen. Die waren systemkritisch. Ja aber pfui war das. Das war nicht erwünscht. Kritik in der DDR, CSSR oder UdSSR kam nicht so gut an, da war man schnell Dissident. Dabei wollten die nur spielen.

Komme ich mal wieder zurück zu den sogenannten Dissidenzvereinen. Was machen die wohl anders? Wie entstehen die überhaupt. Könnte es sein, dass einige Mitglieder in den Vereinen `anders´ über Hundezucht denken, andere Schwerpunkt legen, dass sich dann ein Verein teilt und nur ein Teil bleibt VDH-anerkannt, der andere Teil hat Pech und die züchten fortan Bastarde? So geschehen bei den PONs. Die Eltern unseres Rüden haben noch VDH bzw. FCI-Papiere. Der Verein teilt sich und der Rüde wird in einen nicht anerkannten Verein herein geboren. Hat jetzt keine VDH-Papiere, ist folglich wohl ein `böser´ Hund. Hat aber die gleichen Ahnen. Ja alles klar.

Noch etwas zu Schäferhunden. Ein Arbeitskollege züchtet welche, VDH natürlich. Nur nachdem auch da für die Zuchttiere ein genetisches Profil hinterlegt werden muss, sterben monatlich einige Zuchtstätten. Die Info habe ich von ihm. Da passt der Rüde, der in den Papieren steht leider nicht zum Genprofil. Das ist dann doch nicht der Superchampion sondern nur der von einem Vereinskollegen – für einen kleinen Gefallen. Aber sonst ist da alles in Ordnung.

Ach noch was. Unser Dissidenzrüde erfreut sich bester Gesundheit und unsere FCI-Hündin haben wir mit neun Monaten einschläfern lassen müssen.

Dann denk mal schön weiter nur eine Weisheit sei die einzig gültige, so wie die das früher im Ostblock auch getan haben.
Filou, Lilith (†) und Lea
........................................

Nicht wollen ist der Grund,
nicht können nur ein Vorwand.

-Seneca-
Yosemite
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Beitrag von Yosemite »

der VDH hat sein Recht als Qualitätssiegel weitgehend verloren. Was nicht heißt, dass andere Verbände besser sind. Der VDH hat ist nur eben genauso schlecht wie die übel-beredete Konkurrenz.

Dass die Ahnen nicht immer stimmen, finde ich jetzt gar nicht so schlimm - vorausgesetzt die Blutauffrischung passiert unter den Gesichtspunkten. Einen billigeren Decksprung zu kriegen und die Welpen dann teuer zu verkaufen gehört ganz sicher nicht dazu.
Doch solange die Zuchtbücher geschlossen sind, tut so mancher Rasse Blutauffrischung, legal oder illegal, ganz gut.
Einen super uten Rüden von der Dissidenz draufzulassen, der an Gesundheit, Wesen und Leistung alles mitbringt, was die Rasse braucht, dagegen schon.

Insofern beschleunigt auch die Gen-Überprüfung den Niedergang der Rassen.
LG
Lydia
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