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Dirk

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Wenn Waldi die Diagnose stellt


London. Der beste Freund des Menschen ist auch ein guter Arzt: Hunde erkennen eine menschliche Krebserkrankung in einem frühen Stadium, behaupten britische Wissenschaftler.

Dieses Ergebnis wurde jetzt in einem Beitrag für die medizinische Fachzeitschrift British Medical Journal vorgestellt.

Immer wieder hatte es Berichte über eine außergewöhnliche Fähigkeit von Haustieren gegeben. Ein 66-jähriger Brite meldete sich etwa in einer Arztpraxis, nachdem sein Hund permanent eine winzige Hautpartie an seinem Bein beschnüffelt und beleckt hatte. Bei Tests entdeckte man ein bösartiges Karzinom. Nachdem es entfernt wurde, beruhigte sich der Hund wieder.

Lange Zeit wurden solche Geschichten als Anekdoten behandelt. Erstmals suchten jetzt Forscher des Amersham Hospitals nach einer wissenschaftlichen Grundlage für das Phänomen. Sechs Hunden wurden Urinproben von Patienten mit Blasenkrebs vorgesetzt. Die Tiere stammten aus unterschiedlichen Rassen.

Nach sieben Monaten waren alle Hunde in der Lage, den Urin von 36 Krebspatienten aus einem Angebot von 108 Proben zu erkennen. Die Trefferquote war am Ende dreimal so hoch wie die Zufallsquote.

Man führt die erstaunlichen Fähigkeiten in erster Linie auf den Geruchssinn zurück, der beim Hund 1000-mal besser als beim Menschen entwickelt ist. Es ist bekannt, dass Krebszellen in Organen Geruchsveränderungen hervorrufen. Anfangs sind die Mengen so gering, dass sie vom Menschen nicht wahrgenommen werden.

Die Veröffentlichung der Studie in den britischen Medien löste eine Flut von Krankengeschichten aus, in denen Patienten die Frühdiagnose ihren Hunden zuschreiben.

Das beste Beispiel für ihre These erlebten die Forscher während ihres Experiments am Amersham Hospital. Alle Hunde hatten immer wieder die Urinprobe eines Mannes als positiv identifiziert, der eindeutig aus der Gruppe der Versuchspersonen ohne Blasenkrebs stammte. Sicherheitshalber wurde der Mann noch einmal gründlich untersucht: Man entdeckte einen Nierentumor im Anfangsstadium.

24.09.2004 Von Ulrich Schilling-Strack
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