Dr. Wolf Sendung über Hütehunde

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JaJu
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Dr. Wolf Sendung über Hütehunde

Beitrag von JaJu »

Hat gestern jemand Dr. Wolfs (der TA von Hund Katze Maus) Hundesendung gesehen? Genauen Titel weiß ich leider nicht.

Gestern ging es um Hütehunde - echt faszinierend. Sie haben Border bei der Arbeit gezeigt, was ich persönlich aber noch viel faszinierender fand warend die Mixhunde aus Pategonien. Jeder "Cowboy" hat dort seine eigenen Hunde, die ihn immer begleiten und mit ihm von Ranch zu Ranch, Arbeit zu Arbeit laufen. Es sind lauter Mixe, die aus früheren Rasseimporten entstanden sind. Erzogen werden sie eigentlich nicht, sie lernen von den anderen Hunden und durch Ausprobieren. Das Hüten steckt ihnen in den Genen, es war total faszinierend!

Ich hab da immer nur an meine verzogenen, verhätschelten, häufig bei Ta sitzenden, reglementierten, gesellschaftsfähig gemacht wordene Hunde gedacht. Und die Hunde dort rennen hinter dem Pferd her, arbeiten, schlafen und wirkten so glücklich und frei. Ich glaub dort gibt es nichtmal nen Ta für Hunde. Ich glaub für einen Hund muss das ein perfektes Leben sein...

Leider bin ich in der Werbepause eingeschlafen, die Sendung lohnt sich aber anzuschauen.

Liebe Grüße
Julia
Emmi
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Beitrag von Emmi »

Ich habe nur den Schluss gesehen :sad: . Ja, sah vordergründig aus wie im Hundeparadies – soooo viel Weite und soooo wenig Menschen wären für Emmi echt das Schlaraffenland. Aber die Hunde, die an den Wildpferden mitlaufen, hüten sie nicht. Sie laufen mit und hetzen eher – das finden wir hier ja weniger prickelnd.
Und die Kelpies in Patagonien – naja, bei dieser Art von Zwingerhaltung hättest Du hier gleich mit Recht den AmtsVet aufm Grundstück.

Ob das wirklich sooo das perfekte Hundeleben ist? Was machen die mit alten Hunden? Mit kranken? Mit einem, der sich bei der Arbeit verletzt oder ein Bein bricht?
Weißt du, ich träume seit ich "groß" bin von einem freien, weiten Leben auf einer Alm. Und bisher hielt mich der Gedanke an Zentralhheizung und Zahnarzt in der Nähe denn doch am Boden.
Natürlich machen wir viel "Geschiss" um unsere Hunde, und sie werden reglementiert. Das werden die in Patagonien aber auch – was meinst Du was mit einem Hund passiert, der ein Schaf z.B. reißen würde? Der kommt sicher nicht ins Tierheim und wird resozialisiert.
Aber "verweichlicht" sind unsere Hunde doch auch nicht????
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JaJu
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Beitrag von JaJu »

Hey Beate,
ich hab den Teil mit den Schafen gesehen. Auf mich machten die Hunde einfach einen so glücklichen Eindruck. Sie himmelten Herrchen an und haben einfach ein viel freieres Leben.
Ich stimme dir total mit den Zwingern zu, ich krieg bei sowas auch die Krise. Aber ich fand die Hunde wirkten einfach nicht unglücklich.

Ich kann dir nicht sagen warum, aber auf mich wirkten die Hunde einfach glücklich und frei. Obwohl sich der Besitzer vermutlich nicht viele Gedanken über Futter, Gesundheit und alte Hunde gemacht hat.

Und ja, meine kleine schwarze Töle ist verweichlicht - schläft unter der Bettdecke, kriegt beim Warten während des Trainings einen Mantel an. Wird betuttert und umsorgt und das ist auch gut so. Sie hat erst vor ein paar Monaten angefangen sich auf harten Boden zu legen:-) Sonst hätte sie ja einen Schnupfen, würde vors Auto laufen oder sonst einen Schmarn anstellen :-)) Hier in Deutschland ist das Verständnis für Tiere einfach anders, aber auch nötig anders, denn ein Leben wie dort ist hier (meist) nicht möglich.

Hast du den Teil mit dem Border gesehen, der noch nie an den Schafen war gesehen? Echt faszinierend wie ihnen das Hüten im Blut liegt!!!

OT: Hat der Schäfer eigentlich Emmi abgelehnt weil sie "draussen" jagen geht oder durfte sie an die Schafe und hat dort gejagt? Ich kenne mich mit Hütehunden nicht so aus, aber könnte es nicht sein das sie bei Schafen weiß was sie zu tun hat?

Liebe Grüße
Julia
Emmi
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Beitrag von Emmi »

sunshine84 hat geschrieben: aber könnte es nicht sein das sie bei Schafen weiß was sie zu tun hat?
Das Luderchen springt wütend bellend in die Herde, hetzt die Tiere wahllos und kommt nicht ins Kommando. Wir sollen weiter am Grundgehorsam arbeiten, da sogar einige Schritte zurückgehen – das machen wir ja auch. :smile:
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Zartbitter
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Beitrag von Zartbitter »

Hi ihrs,
sunshine84 hat geschrieben:Auf mich machten die Hunde einfach einen so glücklichen Eindruck. Sie himmelten Herrchen an und haben einfach ein viel freieres Leben.
Was versteht ihr darunter, wenn die Hunde jemanden "anhimmeln"? Also jetzt nicht, wie das aussieht sondern was dahinter steckt.

Und wann ist ein Hund eurer Meinung nach "glücklich"? Was braucht er denn dafür?

Viele Grüße,
Susanne
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Viola
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Beitrag von Viola »

http://www.vox.de/36823_38423.php


Dr. Wolfs Hundewelten. Ich habe die erste Folge gesehen, wo die Hunde in einem Stamm in Namibia gehalten werden. Jeder Hund hat dort seine Aufgabe und zur Verhütung von Krankheiten, schneiden sie den Hunden die Zungenbändchen raus, damit sie besser fressen können. Aber die Hunde schienen auch dort sehr glücklich zu sein und vor allem leben sie total friedlich miteinander. Da gibt es kein Agility oder Dog Frisbee :D etc. Macht einen schon irgendwie nachdenklich...

lg,
Viola
Lg Viola mit Liza und Dexi (und Gonzo :cry: , Lady :cry: Zuzia :cry: und Quina :cry: ganz tief im Herzen)
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yogi
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na jaaaa

Beitrag von yogi »

Viola hat geschrieben:...... gibt es kein Agility oder Dog Frisbee :D etc. Macht einen schon irgendwie nachdenklich...
nachdenklich machen schon... aber die kultur und gesellschaft in der die menschen und tiere dort leben sind ja auch nicht mit der sogenannten "westlichen welt" zu vergleichen...

wir können dass alles nur mit "unserer brille" betrachten... ich kann mir kein urteil darüber erlauben, ob naturvölker oder gauchos plus deren "getiers" glücklicher und zufriedener leben....

da kommen wir warscheinlich sehr schnell an die grundsatzfrage, ob in unserer "hochzivilisierter welt" + beton + "sogenannter wohlstandswehwechen" usw. unser "getiers" ein artgerechtes glückliches und zufriedenes leben führen kann..

nachdenklich bin ich nach den gestrigen bildern von natur und weite allerdings auch geworden.....
Ein Hund ist wie kein anderer

yogi@dogs-and-fun.de
Emmi
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Re: na jaaaa

Beitrag von Emmi »

yogi hat geschrieben:
da kommen wir warscheinlich sehr schnell an die grundsatzfrage, ob in unserer "hochzivilisierter welt" + beton + "sogenannter wohlstandswehwechen" usw. unser "getiers" ein artgerechtes glückliches und zufriedenes leben führen kann..
Und wer denkt an die Zweibeiner? Für uns ist es ja auch nicht sooooo der Hit, nicht wahr?
Aber manchmal denke ich so, während ich unsere Hunde bespaße: Was würden eigentlich jetzt Blochs Toscana-Hunde machen? Die leben ja auch sozusagen in der Zivilisation – und haben weder "artgerechte" Beschäftigung wie Jagen (sie werden ja gefüttert) oder Hüten noch Ersatzbeschäftigungen wie Agility oder Klurig oder Futterbeutel.
Ist – aus Hundesicht – "Glück" überhaupt ein Wert, den sie anstreben? Wohl kaum. Ist ja doch ein menschliches Streben, das mit dem Glück.
Insofern ist mir eigentlich wurscht, ob meine Hunde "glücklich" sind – ich werde es nimmermehr ergründen. :gruebel:

Und für den einen Menschen wie Hund bedeutet Glück, dass er nicht gehauen wird, für den anderen genug zu essen, für den dritten ein gutes Buch oder eine tolle Spur zum Lesen.

Ich glaube, Glück bei Menschen wie Hunden ist Interpretationssache. :?:
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Erna
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Beitrag von Erna »

Ich hab beide Folgen gesehen... mir gefiel die Situation in Namibia irgendwie -für die Hunde- besser. Die Vorstellung mit dem zungenbändchen fand ich zwar nicht so prickelnd, aber das wurde früher auch bei Menschen gemacht... da sind halt die Gedanken noch anders... Aber ich muss sagen, ich fand faszinierend, wie selbstverständlich die Hunde dort etwas vom Essen abbekommen haben, sie standen direkt daneben und haben gewartet, bis sie ihren Teil bekamen, sie wurden von den Kindern "bespaßt" und sie wurden als Beschützer o. ä. mitgenommen. Selbst als Tiere verschwunden waren, machte man den Hunden, die eigentlich zum Aufpassen dort waren, keinen Vorwurf, weil sie meinen, die Tiere wurden von einer höheren Macht genommen und da können selbst die Hunde nix gegen ausrichten... Sehr beeindruckend!

Diesmal fand ich es nicht so gut. Die Folge ansich nicht so gut gemacht und auch der Umgang mit den Hunden ist nicht unbedingt so gut rübergekommen... Sie haben zwar gezeigt, dass die Hunde immer mitlaufen, dass sie hüten und dass sie, wenn sie nicht an der Reihe sind, in ihre klitzekleinen Zwinger kamen (wobei ich denke, dass die Hunde dort so viel Auslauf und Aufgaben mit dem Hüten haben, dass die Zeit, die sie in diesen Zwingern verbringen, wahrscheinlich eh nur zum Schlafen genutzt wird, also nicht mit Zwingerhaltung hier zu vergleichen). Wie die Menschen dort an sich mit den Hunden aber umgehen, wie sie gefüttert oder überhaupt versort werden, kam nicht rüber. Sie haben nur gesagt, dass der eine mehr Vertrauen in seine Hunde hat als in jegliche Menschen...

Werde mir auch die nächsten Folgen ansehen, denn ich finde es wahnsinnig interessannt, wie in anderen Gegenden Hunde leben.

Ich denke, dass die Hunde schon recht "glücklich" sind. Sie sind auf jeden Fall freier und artgerechter, als der größte Teil der Hunde, die hier bei uns leben. Ich glaube kaum, dass es ein Hütehund prickelnd findet, wenn er nur 3 mal am Tag überhaupt aus dem Haus darf und dann nur das machen soll, was ihm seine Menschen sagen... Aber es ist halt hier alles etwas anders und auch das Verständnis für (oder gegen ) die artgerechte Hundehaltung total anders!
Liebe Grüße
Erna
mit Django und Fry auf dem Sofa, Sheia bei ihrem Herrchen und Snoopy im Herzen

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Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken
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JaJu
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Beitrag von JaJu »

Hm, was braucht ein Hund um glücklich zu sein? Ich denke Glück kennt ein Hund nicht, sieht nur für mich manchmal danach aus -aber ich bin ja auch ein Mensch. Ich glaub ein Hunde möchte nur seine Bedürfnisse befriedigen- genügend Sozialkontakt, Fressen, ausreichend Bewegung
Janosch wirkte im Tierhiem glücklich und auch jetzt bei uns. Ich würde jetzt aber mal behaupten, dass es ihm bei uns besser geht :smile:

Mir ist schon total klar das ich diese Lebensweise nicht nach Deutschland übertragen kann, aber ich fand es trotzdem beeindruckend wie gut Mensch/ Hund gemeinsam leben.

Es gab eine Szene in der ein Hund seinen Besitzer ansprang und daraufhin ausgiebig gestreichelt wurde - ich war überrascht, denn das hatte ich nicht erwartet. Ich fand dort kam ihre Zusammengehörigkeit gut rüber.

Liebe Grüße
Julia
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Viola
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Beitrag von Viola »

Emmi hat geschrieben: Insofern ist mir eigentlich wurscht, ob meine Hunde "glücklich" sind – ich werde es nimmermehr ergründen. :gruebel:
Ich denke schon, dass man weiss und auch sieht, wenn ein Hund glücklich ist. Wir haben das lebende Beispiel in Form von TH Hund Quina bei uns, die total depressiv und ohne Lebensmut hier ankam und jetzt kann man ihre Augen richtig strahlen sehen und sie hat einen total anderen Gesichtsausdruck, von dem Giggel-Moment in dem sie sich auf den Rücken rollt und Blödsinn macht, ganz abgesehen.

Aber Du hast Recht, glücklich sein kann auch z. B. für einen alten Hund bedeuten, nur am Ofen in der Ecke zu liegen, während ein anderer glücklich ist, wenn er mit anderen Hunden über Felder toben darf.

lg,
Viola
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