Biologisches Artgerechtes Rohes Futter (Barf)

Biologisch-Artgerechte-Roh-Fütterung

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Simone

Biologisches Artgerechtes Rohes Futter (Barf)

Beitrag von Simone »

BARF – was ist das?

Das Akronym BARF wurde zuerst von der Amerikanerin Debbie Tripp genutzt, um die Leute zu bezeichnen, die ihre Hunde mit rohem, frischem Futter ernähren, und um das Futter selber zu bezeichnen. In diesem Fall bedeutete das Akronym Born Again Raw Feeders (neugeborene Rohfütterer) oder Bones And Raw Foods (Knochen und rohes Futter).

Später wurde dem Akronym noch die Bedeutung „Biologically Appropriate Raw Foods“ (biologisch geeignetes rohes Futter) gegeben. Das Witzige an diesem Begriff ist, daß BARF in Umgangsenglisch auch Erbrechen bedeutet, was bei einigen Neueinsteigern, die nun mit rohem Fleisch, Pansen und Innereien hantieren, sicherlich ein etwas gequältes Lächeln hervorbringen dürfte.

Ich habe BARF übersetzt in Biologisches Artgerechtes Rohes Futter, damit es in Deutsch auch verständlich ist. Da das Akronym BARF für verschiedene Leute verschiedene Bedeutungen hat, muß ich kurz klarstellen, daß es für mich einfach Rohfütterung bedeutet und nicht einen bestimmten Diätplan bezeichnen soll.

Somit ist BARF (Biologisches Artgerechtes Rohes Futter) ein Begriff, der Futter beschreibt, das aus frischen Zutaten vom Hundebesitzer selber zusammengestellt wird und roh verfüttert wird. Hierbei versucht man so weit wie möglich die Ernährung eines wild lebenden Kaniden, wie zum Beispiel die des Wolfes, zu imitieren.

Einen sehr guten Link, ist dieser hier über Barf

http://www.swanie.de
Amy

BARF

Beitrag von Amy »

Hallo Simone

hast du Erfahrung mit Barf, ich hab noch leichte Schwierigkeiten mit dieser Art der Fütterung, Chris lehnt es kommplett ab. Irgendwie kann ich mich nicht durchringen Amy zu barfen, vor allem wegen den Innereien. Schon der Gedanke daran zwickt es in meiner Magengegend :oops:

Auf der angegebenen Seite hab ich mich auch schon ausführlich Informiert und mich im gesundehunde-forum angemeldet. Ich bin mir auch sicher das es Amy schmecken würde, da sie Allergische Reaktionen auf Getreide zeigt (jucken, fettiges Fell, Haarausfall, kahle Stellen, Pfotenknabbern, starker/wässriger/blutiger Stuhlgang sobald wir ein Hundefutter länger als 10 Tage geben).

Ev. kannst du oder die anderen "Überzeugungsarbeit" leisten :lol:
Simone

Beitrag von Simone »

Hallo Simone,

ich hab mich mal ein bisschen mit Barfen auseinandergesetzt aber so richtig hab ich mich dazu noch nicht durchgeringt auf Barf umzustellen. Ich finde es sehr interessant, mmmmmmmmmh, schauen wir mal.

Liebe Grüße
Simone
Heike

Re: BARF

Beitrag von Heike »

Hallo Simone
Amy hat geschrieben: Ev. kannst du oder die anderen "Überzeugungsarbeit" leisten :lol:
Nee, davon musst Du schon selbst überzeugt sein :wink:
Ich fütter seit ca. 9 Jahren meine Hunde nach fast Barf. Heißt, bei mir gibt es grundsätzlich keine Knochen. Ansonsten Fleisch roh und Gemüse auch und irgendwie stopf ich alles in die rein was ich auch esse.

Versuchs einfach mal. In dem GH Forum findet man ja jede Menge Infos und Leute die einem Hilfestellung geben.
seafront

Selbst hergestelltes Futter (vielleicht etwas OT)

Beitrag von seafront »

Hallo,

Ich habe hier mal einen interessanten Beitrag zum Thema "barf". Ist allerdings auch moeglich, dass in der Studie mit selbsthergestelltem Futter anderes als barfen gemeint ist, das geht so genau aus dem Text nicht hervor. Es ist aber eine Sache, die fuer mich als Zuechter besonders interessant ist, weil es mich auch darin bestaerkt NICHT auf selbst hergestelltes Futter zurueckzugreifen.
Ich fuettere meine Hunde mit einem hochwertigen TroFu.
Ich zitiere aus einem Artikel aus der Spezialzeitschrift "Breeders Special" Ausgabe 2/04:
Geburtsstoerungen bei ausgewaehlten Hunderassen v.Dr.Astrid Trautmann und Prof.Dr.Ingo Nolte von der TiHo Hannover:

"...aber auch die Fuetterung spielt eine Rolle. So hatten die Teckel, deren Zuechter das Futter selbst herstellten erheblich haeufiger (75%!) mit Geburtsstoerungen zu kaempfen, als die Hunde, die mit Fertigfutter ernaehrt wurden. Bei der Futterherstellung ist es bedeutsam, eine gut abgestimmte Mischung verschiedener, z.B. protein- und energiereicher Einzelfuttermittel mit Ergaenzung von Fett und rohfaserreichen Komponenten zu beachten. Stoerungen entstehen aufgrund einer unausgewogenen Kalzium- und Phophorzufuhr, sowie durch schwer zu erkennende Maengel an Spurenelement- und Vitaminzufuhr (Zentek 2003). Gerade fuer traechtige Huendinnen gilt eine besondere Sorgfaltspflicht.75% der Huendinnen, die mit selbst hergestelltem Futter ernaehrt wurden, hatten Geburtsprobleme. Und dies bei der ansonsten eher unempfindlichen Rasse Teckel. In diesem Zusammenhang ist es ueberlegenswert, eine traechtige Huendin mit Fertigfutter zu ernaehren."

Ich finde diesen Artikel(auszug) sehr interessant und es wuerde mich interessieren, was ihr dazu meint.

Viele Gruesse
Heike

Beitrag von Heike »

Hallo Martina,

ein wirklich sehr interessanter Artikel.

Die Geburtsstörungen aber komplett auf das Futter zu schieben, so wie es aus dem Auszug des Artikels hervorgeht, stört mich allerdings ein wenig. Ist es nicht auch so das es über die ganzen Jahrzehnte hinweg, dem Hund an sich immer weiter verloren ging seinen Nachwuchs auf natürliche Weise zu gebären.
Meine Überlegung geht einfach dahin, dass es Fertigfutter erst seit (glaube ich! weiß nicht genau) 50 Jahren gibt. Was haben denn die Hunde vorher ohne Fertigfutter gemacht? Weiß nicht so recht wie ich das in Worten alles schreiben soll, vielleicht verstehst Du ja meinen Grundgedanken dahinter? :wink:
seafront

Beitrag von seafront »

Hallo heike,

Nee, da hast du nicht richtig gelesen! Im ersten Satz steht: AUCH! Hier wird die Problematik nicht ausschliesslich auf die Fuetterung geschoben. Man macht dort Untersuchungen wobei man die verschiedenen Fuetterungsarten mit in die Untersuchungen eingbezieht. So hat man dann unter sonst gleichen Bedingungen eine Gruppe von Hunden, die mit selbst hergestelltem (was auch immer das heissen mag) Futter ernaehrt wurde. In dieser Gruppe also haeuften sich die Geburtsprobleme um 75%! Das bedeutet nicht, dass alle Probleme auf Fehlernaehrug zurueckzufuehren sind.
Der Artikel ist auch viel laenger und geht auf das Thema mit all seinen Facetten genau ein. Wuerde hier natuerlich zu weit fuehren.
Mein Gedankengang ist nur folgender, und das gilt auch nur fuer mich: Ich persoenlich wuerde es als viel zu grosses Risiko empfinden, wenn ich meine traechtige Huendin barfen, bzw. mit selbstgemachtem Futter versorgen wuerde, weil der Bedarf einer traechtigen Huendin sich doch in Menge (ab der 5.Woche) und Zusammensetzung sehr von dem nichttraechtiger unterscheidet.
Ich hoffe, ich konnte das nun erklaeren, so dass ihr nicht denkt: Das Barfen ist an allem schuld :D :D

Viele Gruesse
Heike

Beitrag von Heike »

Hallo Martina,
seafront hat geschrieben:Ich hoffe, ich konnte das nun erklaeren, so dass ihr nicht denkt: Das Barfen ist an allem schuld :D :D
Danke für die Erklärung :wink: Habe es nun verstanden.

Jetzt versetze ich mich mal, als eingefleischter Roh- und Selbstherstellungsfütterer in die Lage, das ich züchten wollte. Ich würde, ganz ehrlich, TroFu geben. Dies aber ein wenig aufbereiten mit Möhrchen und solchen Sachen.

Vor ca. drei Jahren habe ich bei beiden Hunden die Blutwerte bestimmen lassen, in Bezug auf eben meine Rohfütterung, etc. . Alle Werte waren im optimalen Bereich.
Obwohl ich meine Jungs von jeher nicht mit TroFu ernähre, würde ich es mir bei einer trächtigen Hündin nicht zutrauen. Eben wegen des erhöhten Bedarfs an Nährstoffen, etc.

Gibst Du nur und ausschließlich Deinen Hunden TroFu?
seafront

Beitrag von seafront »

Hallo Heike,

Ja, meine Hunde bekommen nur TroFu, allerdings ab und zu auch Joghurt, gek.Kartoffeln, Nudeln etc dazu, weil sie es gern moegen.
Ich wuerde mir barfen nicht zutrauen, weil ich denke, ich haette es nicht drauf, die verschiedenen Beduerfnisse meiner verschieden alten Hunde zu befriedigen. Ausserdem ist es mir, ehrlich gesagt, zu umstaendlich. Und dann ist da noch die Sache mit dem Urlaub oder Besuchen ueber ein paar Tage bei Freunden mit Hunden. Ich kann doch nicht einen Anhaenger mitschleppen, wo ich das Fleisch und die anderen Sachen drin habe. Ist auch nicht erlaubt, Frischfleisch mit nach DK zu nehmen.) Die Aufbewahrung und Zubereitung waere im Urlaub ein Unding.
Ich haette auch immer Befuerchtungen, dass das Fleisch nicht in Ordnung ist. Denn dadurch, dass es roh verfuettert wird, ist es doch auch wichtig, dass es von guter Qualitaet ist, weil man nicht durch Garen oder anderweitige Bearbeitung schaedliche Nebenwirkungen ausschliessen kann.
Bislang sind alle meine Hunde super in Form. Meine TAin ist aeusserst zufrieden mit dem Zustand aller.
Ich finde BARF nicht grundsaetzlich SCHLECHT, aber ich mag es n auch nicht, wenn es so fast religionsmaessig vertreten wird. Und das kann man bei dir ja auf keinen Fall behaupten
:)
Ich finde, wenn man einen Hund hat, kann man es wohl leicht ausprobieren, ob es gut ist. Bei vieren ist es mir zu schwierig und ich denke, die Kosten sind auch hoeher, sowie der Arbeitsaufwand bei der Zubereitung.

Das sind so meine Gedanken, die auch nur meine persoenliche Meinung widerspiegeln und keine Wertung darstellen sollen.

Viele Gruesse
Heike

Beitrag von Heike »

Hallo Martina,

Deine Argumentation kann ich nachvollziehen. :wink: Danke für Deine Erklärungen.
Ich glaube auch das ich bei vier Hunden das nicht mehr schaffen würde. Bei meinen zwei gehts. Die Kosten halten sich aber in Grenzen. Wir haben mal gerechnet und kommen auf ca. 60 Euro im Monat für zwei große Hunde.
Im Urlaub hatte ich bislang das Glück in DK zum Beispiel an gutes Fleisch zu kommen das noch günstig war und in Frankreich gibt es im Inter Marché in der Fleischabteilung eine eigene Abteilung für Tierfutter. Hab ich durch Zufall gefunden und das Fleisch war wirklich gut.

Aber nu haben wir gar nichts mehr zum diskutieren. :D
Kwik

Beitrag von Kwik »

Hallo Heike,
hallo Martina,
ich praktiziere im Moment eine Zwischenform. Zum einen habe ich hier echte Schwierigkeiten um an bezahlbares Fleisch zu kommen, zum anderen bin ich mir eben nicht hundertprozentig sicher, ob ich alles richtig mache und meinen Hund wirklich gut ernähren kann.

Eigentlich hatte ich mich schon entschieden meinen Hund auf BARF umzustellen, Zweifel sind mir dann gekommen, als ich bemerkt habe wie schwer es ist Fleisch zu beschaffen. Wenn ich so lese, was einige alles füttern, solche Sachen kann ich einfach nicht beschaffen :?:

Tatsache ist, dass mein Hund die Rohfütterung wohl mag, selbst die Gemüsepampe :D
seafront

Beitrag von seafront »

Hallo Heike,

Na, wenn es nichts mehr zu diskutieren gibt, ist das doch mal was anderes als zu streiten! :D
Ich finde es toll, wenn man sich, obwohl man verschiedene Fuetterungsarten bevorzugt, doch sachlich unterhalten kann. Das habe ich auch schon anders erlebt....
Ich fuettere meine Hunde (vier) etwa fuer den gleichen Preis mit einem Premium-TroFu.
Tja und durch das Posting von "kwik" wurden ja auch meine Befuerchtungen bestaetigt.

Ich denke, es ist eine gute Sache, wenn man einen Hund hat, den man in seinen Beduerfnissen gut kennt. Aber wenn es vier sind und dazu noch verschiedenen Alters, artet es in eine Wissenschaft aus.

Viele Gruesse
Heike

Beitrag von Heike »

Hallo Martina,

seafront hat geschrieben:Ich fuettere meine Hunde (vier) etwa fuer den gleichen Preis mit einem Premium-TroFu.
Sag doch mal welches Du nimmst. Würde mich interessieren, wenn Du vier Hunde für diesen Preis damit satt bekommst :wink:
seafront

Beitrag von seafront »

Heike hat geschrieben:Hallo Martina,

seafront hat geschrieben:Ich fuettere meine Hunde (vier) etwa fuer den gleichen Preis mit einem Premium-TroFu.
Sag doch mal welches Du nimmst. Würde mich interessieren, wenn Du vier Hunde für diesen Preis damit satt bekommst :wink:
Hallo Heike,

habe mich an anderer Stelle in diesem Thema schon "geoutet". Ich fuettere Eukanuba (bitte keine Diskussionen ueber die Sache mit Peta etc :D )
Ich bekomme als Zuechter spezielle Preise und deshalb ist es so "guenstig".
Ein Sack a 20kg reicht bei mir fuer drei meiner Hunde einen Monat. Der vierte bekommt eine andere Sorte, die entsprechend viel laenger haelt. Der 20kg Sack kostet vom Normalfutter, Grosse Rassen 41,80€ und das Lamm und Reis um die 48€/20kg.
Ich hoffe, ich konnte deinen Wissensdurst befriedigen :D

Viele Gruesse
Kerstin + Co.

Beitrag von Kerstin + Co. »

Darf ich mal kurz so dazwischen posten?

Wisst Ihr was mich immer stört? Überzeugungsarbeit. Mir hat vor zwei Jahren eine Freundin von Barf erzählt, ich hab gesehen wie sie daheim füttert und aber weiter mein Trofu genommen. Das war soweit okay.

Eine andere hat mich immer wieder angesprochen, so dass ich schon so eine leichte innere Abwehrhaltung einnahm, einfach weil ichs nervig fand. Ich selber füttere meinen Hund Barf, er ist fit und gesund und gut. Aber ich finde nicht, dass man die ganze Welt bekehren muss. Und man kann ja auch sagen ich probier das mal und wenns das eben nicht ist, dann lässt man es wieder.

Trofu ist schliesslich kein Gift (auch wenn Kelvin mich genauso anguckt, wenn er das mal zwei Tage hintereinander im Napf findet :wink: ).
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